Dienstreisen gehören zum Arbeitsalltag schon lange dazu. Wo früher eher Senior Manager gereist sind, sind es jetzt immer öfter die jungen Kollegen zwischen 18 und 35 Jahren, die eine Geschäftsreise antreten. Vor allem bei den Millenials ist Bleisure Travel sehr beliebt.
Und wenn man schon mal in einer tollen Stadt ist, wieso nicht noch ein, zwei Tage dranhängen, den Partner dazuholen und Arbeit mit Freizeit kombinieren? Genau das ist Bleisure Travel: ein Neologismus aus Business (Arbeit) und Leisure (Freizeit).
Verlängerte Geschäftsreisen, um sich eine Stadt länger anzusehen oder die Seele baumeln zu lassen, ist kein kurzweiliger Trend. Seit 2011 steigen die Zahlen der Bleisure Traveller stetig. 67% der Unternehmen in Deutschland erlauben den angehängten Kurzurlaub.
Was ist bei Bleisure Travel zu beachten?
Möchte man seinen Aufenthalt nach einer Tagung oder einem Meeting verlängern, gibt es einige Faktoren zu beachten. Die Abstimmung mit dem Arbeitgeber ist essentiell. Transparenz über die anfallenden Kosten und eine klare Eingrenzung der Arbeitszeit vor Ort müssen im Vorfeld geschaffen werden. Sollte ein Doppelzimmer gebucht werden für einen Mitreisenden, so dürfen diese Kosten nicht auf den Arbeitgeber zurückfallen. Auch die Frage, inwieweit man beim Bleisure Travel über die Firma versichert ist, ist vorher mit dem Arbeitgeber abzusprechen, um mögliche Unfälle abzusichern.
Das hört sich erstmal alles kompliziert an, ist aber durch individuelle Absprachen vor allem in kleinen Unternehmen schnell geregelt. Größere Unternehmen haben oft vorgefertigte Absprachen in ihren Geschäftsreiseregeln formuliert.
Vorteile für beide Seiten
Das Unternehmen kann durch die additive Freizeit einige Kosten sparen, nämlich dann, wenn die Anreise oder Abreise am Wochenende stattfindet, und die Flüge und Zugreisen in Business Metropolen günstiger sind als an Wochenanfängen. Auch lassen sich durch eine längere Aufenthaltszeit oft bessere Tarife in Hotels aushandeln.
Laut einer Umfrage ist Bleisure Travellern Sightseeing am wichtigsten. Außerdem das Ausprobieren der örtlichen Küche und das Kennenlernen der jeweiligen Kunst und Kultur. Können Sie das ohne großen Kostenaufwand nach Ihrem Termin noch machen, werden die Arbeitnehmer weitaus erholter, zufriedener und gebundener an Ihr Unternehmen sein.
Rückschlüsse für die Arbeitswelt
Die Welt des Arbeitens steht immer mehr im Wandel, eine klare Abgrenzung zwischen Privatleben und Arbeit, wie es früher üblich war löst sich immer weiter auf. Arbeitgeber können sich durch Zusatzangebote wie das Mitbringen des Partners oder der Familie sowie die Verlängerung des Aufenthaltes attraktiver gestalten, und so dazu beitragen, eine bessere Work-Life-Balance für den Arbeitnehmer zu gestalten.