Der Schlüssel zu erfolgreichem Video-Content auf Social Media

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Medientage München, Screen
Die IST-Studenten waren auch zu Gast bei den Medientagen München. Bilder (4): Vanessa Kestel/IST-Hochschule

Video-Marketing boomt – vor allem durch Social Media. Einer aktuellen Studie zufolge nutzen 86 Prozent der zwölf- bis 19-Jährigen YouTube, gefolgt von Instagram und Facebook (61 Prozent). Höher ist nur noch die Nutzungsrate von WhatsApp mit 92 Prozent. Die Nutzungsdauer von Videos lag 2018 bereits bei 67 Minuten- Tendenz steigend¹. „Die Jugend von heute informiert sich nicht mehr auf Wikipedia, sondern YouTube“².

Ziel ist es, mit dem Einsatz von Bewegtbildern User zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit der richtigen Info zu versorgen – in einer Zeit, in der die Aufnahmefähigkeit bereits gesättigt ist.

Nachfolgend gibt es die sieben Tipps für erfolgreiche Social-Media-Video-Content-Strategien.

1. Das Problem: Strategie Vakuum

„Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch“³, deshalb ist Deine Video-Content-Strategie in Zeiten von Social Media und einer explodierenden Anzahl von Plattformen und Formaten so wichtig. Fehlt die Strategie, wird das Vorgehen als planlos, unbestimmt und teilweise sinnlos wahrgenommen, oft gefolgt von blindem Aktionismus. Daran scheitern auch viele Unternehmen.

Entwickle eine Strategie, aus der Du Ziele ableitest. Das ist die Basis für erfolgreiches Videomarketing. Und beachte, dass es sich bei der Video-Content-Strategie lediglich um eine Form des Online-Marketings handelt, die Du in den gesamten Marketing-Mix und die Social Media-Strategie einbetten musst.

2. Definiere: Zielgruppe & Ziele

Eierlegende Wollmilchsau
Die viel bemühte eierlegende Wollmilchsau schaute auch auf den Medientagen München vorbei.

Stelle Dir die Frage: welche Ziele möchtest Du mit dieser speziellen Video-Marketing-Kampagne erreichen? Aufmerksamkeit, Verkauf, Traffic, … – oder alles zusammen?

Du musst Deine Zielgruppe kennen. Das bedeutet, Du weißt, wie jung oder alt sie ist, wo sie ist, was sie interessiert, welche Sorgen, Probleme oder Ängste sie haben und welche Ziele. Je besser Du Deine Zielgruppe kennst, desto besser verstehst Du sie und weißt, was sie (nicht) braucht. Wechsle die Perspektive, denn Politik, Technologie, Kultur, Design und viele andere Dinge gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Investiere Zeit, um Verbrauchereinblicke zu sammeln und werde so zum Experten für Deine Zielgruppe.

3. Nicht überall sein – sondern da!

Hast Du die Zielgruppe definiert, gilt es den richtigen Kanal (Plattform) zu finden, auf der sich Deine Zielgruppe aufhält. Denn auf dem falschen Kanal wirst Du niemals die richtige Zielgruppe ansprechen und Deine Botschaften und Produkte platzieren können.

Hast Du den richtigen Kanal für Deine Zielgruppe ausgewählt, ist es wichtig, eine Interaktion mit dieser zu erzeugen. Dafür eigenen sich insbesondere native Videos, also solche Videos, die beispielsweise direkt auf Facebook hochgeladen werden. Sie haben eine höhere Interaktionsrate als gepostete Video-Links, die auf andere Plattformen, wie z.B. Youtube, rausverlinken. So gelingt die virale Verbreitung innerhalb einer Social-Media-Plattform optimal. Generell gilt: Videos sollten dazu einladen, sie zu liken, zu teilen und zu kommentieren.

4. Ausrichtung und Format

Handy hochkant
Hochkant ist die Devise.

Die optimale Verwendung unterschiedlicher Formate ist zwingend notwendig. Die Sicht auf das Leben hat sich durch das Smartphone verändert. War früher 16:9 das klassische Bildformat, ist heute vertical Video angesagt. Für Instagram-Storys eignen sich sehr kurze Videos im Hochkant-Format, für den Feed-Post bei Instagram und Facebook wiederum ist das quadratische Videoformat im Trend. Am häufigsten werden Videos mit dem Smartphone konsumiert und auch für Instagram und Co. aufgenommen. Und via Story oder Feed mit Followern geteilt. Achte stets auch auf die Qualität deiner Videos.

5. Content matters

Das richtige Maß ist entscheidend (Stichwort: Content clash): Mehr Inhalt heißt nicht automatisch mehr Nutzer, denn eine Sättigung im Bereich des Medienkonsums ist bereits eingetreten.

Die Menschen sind dennoch videohungrig und wollen immer mehr: lustig, problemlösend, inspirierend, emotionalisierend – Hauptsache überall konsumierbar. Videos müssen einen Mehrwert haben, in Kontext stehen zu etwas und dabei „snackable“ sein. Die Zeiten, sich über 90 Minuten auf einen Kinofilm zu konzentrieren, sind vorbei. Ein gutes Video hat eine Länge von ein bis drei Minuten. Dabei ist das Storytelling genauso wichtig wie die Idee selbst. Entferne Dich vom „Botschaftendenken“ und lenke den Fokus auf gemeinsame Interessen und aktuelle Themen. Deine User wollen nicht erwischt, sondern erreicht werden.

Und: Die ersten Sekunden sind entscheidend. In den ersten Sekunden des Videos muss der Wow-Effekt eintreffen, damit der User sich überhaupt für das Video interessiert. Erst dann hat der User Interesse, das Video weiterzuschauen und die Informationen aufzunehmen.

6. Ressourcenplanung

Chart Ressourcenplanung
So sieht richtige Ressourcenplanung aus.

Die richtige Ressourcenplanung zielt auf die drei letzten Buchstaben von „smart“ ab.

ART = attainable, realistic, time-bound

Nutze Deine Ressourcen optimal und effizient. Gegebenenfalls musst Du entweder die Ressourcen justieren oder Deine Strategien entsprechend anpassen. Dabei spielt der Faktor Human Ressource eine elementare Rolle.

7. Das richtige Team

Human Ressource – ein Faktor, der häufig unterschätzt wird.

Es beginnt bereits mit der Erschaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds und damit, sich vorab zu überlegen, wen man einstellt. Ein Blick über den Tellerrand ist genauso wichtig wie ein Blick in die eigenen Reihen. Außerdem solltest Du jedes einzelne Teammitglied befähigen, eigene Wege zu gehen – Freiräume steigern Kreativität und Innovation. Mikromanagement solltest Du vermeiden. Eine gute Kommunikation und gelebte Transparenz komplettieren das Portfolio des richtigen Teams. Um als Team effektiv zu arbeiten, gilt es auch, kollaboratives Zusammenarbeiten (Teams aus unterschiedlichen Richtungen) zu ermöglich.

Nur ein richtig gut funktionierendes Team ist in der Lage, erfolgreiche Video-Content-Strategien zu entwickeln und auch zu realisieren.

Fazit:

Den Schlüssel zur erfolgreichen Video-Content-Strategie gibt es nicht. Es gilt, verschiedene Faktoren und das Wissen über inter- und intradisziplinären Zusammenhänge und deren Auswirkungen zu beachten. Es handelt sich um einen sehr komplexen Schlüsselbund aus Strategie, Zielen, Zielgruppenkenntnis, Inhalt, Ressourcenplanung und einem guten Team.

Nur mit den richtigen Schlüsseln in der richtigen Kombination kannst du deine erfolgreiche Video-Content-Strategie aufbauen und Marketingziele erreichen.

Literaturverzeichnis

  • Markus Söder (2019): Medientage Gipfel & Eröffnung. Medien.Bayern GmbH. München, 23.10.2019.
  • Rat für kulturelle Bildung (2019): „Jugend/YouTube/Kulturelle Bildung. Horizont 2019. eine repräsentative Umfrage unter 12- bis 19-jährigen zur Nutzung kultureller Bildungsangebote an digitalen Kulturorten. o.O. Online verfügbar unter https://www.rat-kulturelle-bildung.de/fileadmin/user_upload/pdf/Studie_YouTube_Webversion_final.pdf.
  • Saint-Exupéry, Antoine de (2007): Der kleine Prinz. 58. Aufl. Düsseldorf: Rauch.
  • ¹ Rat für kulturelle Bildung 2019
  • ² Markus Söder 2019
  • ³ Saint-Exupéry 2007
Vanessa Kestel ist ehemalige Polizeibeamtin und studiert Kommunikations- und Eventmanagement (B.A.). Sie strebt eine weitere Zertifizierung zum Medienökonom bei der IST-Hochschule für Management an. Parallel dazu arbeitet sie seit über einem Jahr als Projekt- und Eventmanagerin in einem mittelständischen Unternehmen. Hierzu zählen auch Aufgaben im Bereich der internen Unternehmenskommunikation, dem Marketing und als Content-Creator. In den Niederladen war sie bereits als Freelancer für Guest-Relation-Management und die Optimierung deutschsprachiger Homepages zuständig. Darüber hinaus hält sie Vorträge zum Thema "Gewaltprävention im Veranstaltungsbereich" und unterrichtet Yoga.

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