Deinen eigenen professionellen Podcast aufnehmen: So geht’s!

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Du hast ein bestimmtes Thema, das Du mit der Welt teilen möchtest? Dann kann ein Podcast genau das richtige Medium für Dich sein! Mit gut konzipierten Podcast-Folgen und sinnvoll gewählten Podcast-Plattformen kannst Du Dir eine treue Hörerschaft aufbauen.

Das Konsumieren von Geschichten, Interviews oder Informationen aus Wissenschaft und Forschung im Audio-Format erreicht im Jahr 2022 einen neuen Rekordwert. Podcast.de hat einige Studien zur Podcast Nutzung in Deutschland zusammengeführt. So ergibt sich, dass ca. 32 Prozent der Deutschen regelmäßig Podcast hören. Von Nachrichten über Interviews bis hin zu Freizeitthemen, der Podcast-Markt hat viel zu bieten. Welche Möglichkeiten es gibt, um aus der Masse herauszustechen erfährst Du hier.

Was benötigst Du, um Deinen eigenen Podcast zu erstellen?

• Ein spannendes Thema
• Ein zielführendes Konzept
• Technisches Equipment
• Podcast-Plattformen

Damit Du Deinen Podcast erfolgreich aufnehmen und produzieren kannst, gibt es einige Schritte zu beachten. Unsere folgenden Tipps helfen Dir bei der Konzeption, Aufnahme und bei der Veröffentlichung Deines Podcasts.

1. Wie starte ich einen Podcast?

Warum sollten Hörer:innen Deinen Podcast auswählen? Der Nutzen muss für Konsument:innen sofort ersichtlich sein. Hast Du in einem Bereich Erfahrungen gesammelt, die für andere Personen hilfreich sind? Vielleicht möchtest Du auch Menschen zu ihren Erfahrungen interviewen? Ob als Privater-, Hobby-, Wissenschafts- oder Unternehmens-Podcaster:in, Dein Thema solltest Du so detailliert wie möglich herausstellen.

Ideen schärfen vor dem Podcast aufnehmen
Wer einen professionellen Podcast aufnehmen möchte, sollte vorab brainstormen und seine Ideen schärfen. Quelle: Pexels

Versetze Dich einmal in die Position des:der Podcast-Hörer:in und frage Dich, wie Du nach interessanten Podcast-Folgen suchen würdest. Bei welchem Podcast-Titel bleibt Dein Blick hängen? Welcher Titel wäre so interessant, dass Du sofort auf die Aufnahme klickst? Falls Du Schwierigkeiten hast, kannst Du die gängigen Kreativitätstechniken, wie u. a. Brainstorming oder Mind-Maps, heranziehen. Um die Eignung des Titels zu testen, kann Dir eine Umfrage im privaten Umfeld, als auch über Social Media helfen und gleichzeitig schon auf Deinen geplanten Podcast aufmerksam machen. Sobald Du Deinen einzigartigen Titel gefunden hast, gilt es den Namen mittels einer kurzen Internetrecherche auf einen Marken- oder Patentschutz zu prüfen.

Damit Dein Podcast-Angebot für deine Zielgruppe sichtbar wird, sollten die Episoden-Titel und -Beschreibungen SEO-optimiert sein. Gehe bei der Nutzung von Keywords sorgsam um. Zielführend ist, wenn die wichtigsten Suchbegriffe prägnant und aussagekräftig in die Beschreibung eingepflegt werden. Neben einem ansprechenden Titel sowie Text, sollte das Cover einen guten Eindruck verschaffen. Je nachdem wie personalisiert Du Deinen Podcast gestalten willst, kannst Du beispielsweise eine Farbe, ein Logo oder auch ein Foto von Dir nutzen. Dabei solltest Du beachten, dass das Cover quadratisch und trotz geringer Größe gut erkennbar ist. Mit dem zusätzlich gut lesbaren Titel erhältst Du ein professionelles Cover.

Wie beim Fernsehen lassen sich die Podcasts in unterschiedliche Formate einteilen. Möchtest Du beispielsweise einen Solo-Podcast aufnehmen oder Gäste einladen und Interviews führen? Die Wahl des Formates kann auch variieren. Zudem gibt es noch weitere Formate, die für Dich relevant sein können. Entscheidend ist, welches Format zu Dir, Deiner Zielgruppe und Deinem Thema passt.

Wie strukturiere ich meine Podcast-Episoden?

Grundlegend ist das Layout von Podcast-Episoden wie folgt strukturiert:

  • Teaser
  • Intro
  • Rubrik
  • Trenner
  • Outro

Am Anfang der Aufnahme (= Teaser) können anregende Fragen gestellt oder Aussagen getroffen werden, die auf das Thema der Episode aufmerksam machen. Ziel ist es, Deine Zielgruppe in bis zu 30 Sekunden Lust auf die gesamte Episode und noch weitere zu machen. Im Intro ist der Widererkennungseffekt von großer Relevanz, zum Beispiel durch einen eigenen Jingle. Im Hauptteil wird das Thema in vollem Umfang erörtert und alle offenen Fragen beantwortet. Ein zuvor erstellter Redaktionsplan hilft Dir während der Aufnahme durch gezieltes Storytelling Spannung aufzubauen. Gerade bei einem Interview sind die Antworten des Gastes nicht planbar. Weniger spannende Stellen könne anschließend bei der Bearbeitung rausgeschnitten werden.

Damit Dein Podcast einen weiteren Wiedererkennungseffekt hat, kann eine Rubrik eingesetzt werden. Hier handelt es sich um ein wiederkehrendes Element, beispielsweise einen “Expert:innen-Tipp“ oder „Spruch des Tages“. Beim Wechsel zwischen Solo-Moderation und Interview oder zwischen Themen kommt der sogenannte Trenner zum Einsatz. Hier kann ein sogenannter „Trenner-Jingle“ eingesetzt werden. Zum Schluss wird eine Zusammenfassung oder ein Fazit gebildet, damit die wichtigsten Inhalte bei den Hörer:innen noch lange im Gedächtnis bleiben. Hier empfiehlt sich die Nennung von Kontaktmöglichkeiten. Fragen oder Anregungen Deiner Hörer:innen sind eine gute Möglichkeit neue Ideen für die Episoden-Themen zu generieren. So bindest du die Hörer:innen und baust eine Community auf. Das Outro sollte wie das Intro die Form eines einheitlichen Jingles aufweisen.

Bevor es an die Aufnahme geht, musst Du Dich fragen, in welcher Frequenz Deine neuen Folgen veröffentlicht werden. Wie viel Zeit kannst und möchtest Du regelmäßig investieren? Am besten ist eine vorherige Schätzung der Gesamtzeit pro Folge. Neben der Aufbereitung des Themas ist das Aufnehmen sowie das Bearbeiten und Schneiden der Tonspur je nach Format sehr zeitintensiv. Gleichzeitig richtet sich der Veröffentlichungstakt nach dem Thema. Podcasts über Nachrichten werden zumeist täglich veröffentlicht. Wohingegen andere Themen einen geringeren Takt aufweisen. Auch die Episodenlänge variiert. Während Wissen meist kurz und kompakt vermittelt wird, können Interviews sogar bis zu einer Stunde angesetzt werden. Hier ist das Format, das Thema, die Zielgruppe sowie die investierte Zeit zu berücksichtigen.

2. Mikrofon & Co.: Worauf kommt es an?

Mit dem richtigen technischen Equipment einen Podcast aufnehmen
Das richtige technische Equipment spielt eine wichtige Rolle beim Podcast aufnehmen. Quelle: Pexels.

Für Deine ersten Schritte in die Aufnahme benötigst Du eine gute Vorbereitung. Neben dem Konzept sind technische Hilfsmittel zur Erstellung der Audiodatei unabdingbar. Je nach nachdem, wie Du Deinen Podcast durchführen und wie viel Budget Du einsetzten möchtest, kannst Du Dein technisches Equipment daran anpassen. Befindest Du Dich in einem schallisolierten Raum oder bist Du für Interviews auf den Straßen unterwegs? Unterwegs wird ein anderes Mikrofon Verwendung finden als in räumlicher Umgebung.

Also, welche Art von Mikrofon ist für Deinen Podcast geeignet?

Das dynamische Mikrofon ist ein Standard unter den Mikrofonen und findet zumeist auf Bühnen Anwendung. Es benötigt etwas Vorverstärkung, ist aber robust und weniger sensibel für Störgeräusche. Auch USB-Modelle eignen sich für das Recording einer hochwertigen Podcast-Aufnahme. Möchtest Du jedoch feinste Geräusche mit auf der Tonspur aufnehmen, so sind Kondensator Mikrofone geeignet. Ein wichtiger Tipp, damit das Erstellen der Audiodatei keine plötzlichen Nebengeräusche mit aufnimmt ist das Erstellen eines Home-Studios. Hier ist der Raum akustisch zu optimieren. Generell spielt die Raumakustik für den Sound der Aufnahme eine große Rolle. Damit das analoge Signal vom Mikrofon hin zum digitalen Signal für den Computer und der Software übertragen werden kann, muss ein Audio-Interface genutzt werden. Die Wahl für das Audio-Interface richtet sich nach den benötigten Mikrofonen und somit nach den Eingangskanälen für Deinen Podcast.

Mit einem USB-Mikrofon entfällt der Bedarf eines Audio-Interfaces und die Aufnahme gelangt direkt vom Mikrofon hin zur Software. Gerade beim Interview über Zoom stellt das Headset eine gute Möglichkeit dar, um Deinen Podcast aufzunehmen.
Bist Du jedoch für Deinen Podcast unterwegs und möchtest mobil aufnehmen? Dann eignet sich entweder das Smartphone oder Tablet mit einer speziellen App oder Du verwendest einen mobilen Recorder. Um eine gute Tonqualität über das Smartphone zu generieren, eignet sich die Aufzeichnung mittels eines Clip-Mikrofons. Remote-Interviews lassen sich über verschiedene Audio- oder Video-Konferenz-Systeme online aufzeichnen.

3. Los geht es mit dem Podcast aufnehmen!

Nach der Wahl des Aufnahmegeräts, fällt die nächste Entscheidung. Welche Software soll für die Aufnahme genutzt werden? Für das Erstellen der Tonspur gibt es unterschiedliche Audioprogramme. Mit diesen Programmen kannst Du Deine Tonspur, d. h. die Aufnahme starten, stoppen und schneiden. Die Bearbeitungsfunktionen sind je nach Programm verschieden. Mit einem geringen Budget empfiehlt sich die Nutzung von kostenlosen Anbietern, wie beispielsweise Audacity. Audacity ist besonders für Einsteiger:innen geeignet, da weniger Funktionen überschaubarer sind und Tutorials angeboten werden. Mehr Funktionen erlauben Programme im höheren Preissegment. Ist die Aufnahme im Kasten, kann die Bearbeitung beginnen. Beim Nachbereiten ist es wichtig die Lautstärke anzupassen und die Spuren anzugleichen. Störgeräusche, Denkpausen oder Füllwörter sollten rausgeschnitten werden.

4. Let’s start: Die Veröffentlichung Deines eigenen Podcasts

Podcast aufnehmen und Folge veröffentlichen.
Podcast aufnehmen und Folge veröffentlichen geht über unterschiedliche Wege. Quelle: Pexels.

Es ist so weit – Deine Podcast-Episode kann nun veröffentlicht werden. Damit Dein Podcast überall verfügbar ist, solltest Du diesen mit einem RSS-Feed anmelden. RSS sind Dateiformate für Web-Feeds. Hier sind die grundlegenden Informationen enthalten, wie der Podcast-Titel, die Beschreibung, der:die Autor:in, die Kategorie und der Link zur Audio-Datei. Die Plattformen, auf denen der Podcast veröffentlicht werden soll, benötigen den Feed-URL, um den Podcast in das Verzeichnis aufzunehmen. Hier hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder nutzt Du einen Podcast-Hoster, welcher den gesamten Prozess bis zum Veröffentlichen des Podcasts unterstützt oder Du sparst Dir die Kosten und wählst die Podcast-Plattform selbstständig aus, wie u. a. Spotify oder podcast.de. Es empfiehlt sich auch eine Webseite zu erstellen, auf der Deine ganzen Episoden auffindbar und abspielbar sind. So können Hörer:innen alle Deine Podcast-Folgen finden.

Und? Hast Du Lust bekommen, mit Deinem eigenen Podcast zu starten? Für wen und welche Ziele ein Podcast sinnvoll ist und wie man in den Podcast-Markt ohne professionellen Background einsteigt, erfährst Du in in diesem Webinar mit Bjoern Krass-Koenitz, gelernter Journalist und Produzent erfolgreicher Hörspiele und Podcasts.

Tiefergehendes fundiertes Wissen über das Erstellen eines professionellen Podcasts erhältst Du in der Weiterbildung „Podcast – Konzeption und Produktion“ am IST-Studieninstitut. Expert:innen aus der Praxis helfen Dir, Dein optimales Podcast-Konzept zu entwickeln. Auch das Aufnehmen, Bearbeiten sowie das Veröffentlichen wird in diesem Kurs vermittelt, so dass Du beruflich oder privat mit dem Podcasting durchstarten kannst. Zusätzlich sind das Stimm- und Sprechtraining Teile der Weiterbildung, um auch mit gezieltem Stimmeinsatz zu überzeugen.

Jeannine Divoux hat ihren Bachelor-Abschluss in Fitness and Health Management an der IST-Hochschule absolviert. Nach dem Studium arbeitete sie u. a. für die Wuppertaler Marketing GmbH als Projektassistentin für das Wuppertaler Großevent „Langer Tisch“ und absolvierte im Anschluss den Master-Studiengang Kommunikationsmanagement (M.A.) an der IST-Hochschule mit der Vertiefung Eventmanagement. Nebenbei engagiert sie sich seit 2013 als Dozentin an der Junior Uni in Wuppertal. Am IST ist sie für die Interessenten- und Studierendenberatung zuständig und unterstützt das Marketing und den Vertrieb im Fachbereich.

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