Wenn man heute von „Radio“ spricht, dann meint man oft das „Old-fashion-Modell“. Also das mit Frequenzen, Radioempfänger und Programmschema. Zeitgemäßer sind digitale Audio-Angebote. Die brauchen nämlich diese alten Merkmale nicht, beispielsweise unterliegen sie nicht den Landesrundfunkanstalten, die die Sende-Frequenzen vergibt. Ihr größter Vorteil aber ist: Die Hörer können selbst zu Produzenten werden. Neudeutsch nennt man sie dann „Prosumenten“. Also Produzenten von Content – und gleichzeitig Konsumenten von Inhalten. In der Wissenschaft kennen wir dafür den Begriff „User-generated-Content (UGC)“. Im Sport ist das bislang nur möglich mit dem Angebot von meinsportradio.de.
24/7 nur Sport, sonst nichts
Meinsportradio.de wurde 2013 gegründet und hatte von Anfang an das Ziel, nur über Sport zu berichten. Ohne Nachrichten zur vollen oder halben Stunde, ohne Staumeldungen, ohne Weltmeldungen und ohne Musik. Das Angebot besteht rund um Uhr, 365 Tage im Jahr. Charmant ist sicher, dass Fußball zwar eine bedeutende Rolle spielt, aber eben nicht die alleinige. Über 20 weitere Sportarten finden Platz im Programm. Darunter auch Sportarten, die sonst kaum zu Gehör kommen: zum Beispiel Wrestling, Schach und Segeln.
Von der Weltbühne des Sports bis in die Region wird ein breites Spektrum in den Fokus genommen. Neben dem Leistungssport thematisiert man auch Breiten- und Behindertensport. Sehr intensiv wird etwa über Blinden-Fußball berichtet.
Seriell und modular
Das Sendeangebot läuft über den Internetstream rund um die Uhr. Man kann also reinhören, wenn man Zeit hat oder eine bestimmte Sendung gezielt hören will. Gleichzeitig werden alle Sendungen als Podcast gespeichert. Somit kann sich der Hörer sein eigenes Programm zusammenstellen und dann hören, wenn er will und so oft er will. Damit entscheidet der Hörer, was er hören will – und nicht der Sender!
Mitmachen erwünscht
Neben einem vielköpfigen Redaktionsteam in Berlin kann praktisch jedermann Audio-Angebote für meinsportradio.de einreichen. Natürlich müssen journalistische Qualitäts-Standards eingehalten werden. Kontinuierliche Berichterstattung ist zudem gewünscht. Diese Mitmachmöglichkeit ist besonders für angehende Sportjournalisten interessant. Und nicht zuletzt auch für Sportverbände, die über diesen Weg zu einer medialen Aufmerksamkeit kommen, die sie im eingangs erwähnten Old-fashion-Modell praktisch nicht erhalten.
99 Sekunden Sportbusiness
Als Dekan des Fachbereiches Sport & Management an der IST-Hochschule berichte ich jeden Mittwoch über aktuelle Nachrichten aus dem Sportbusiness. Bis es zur Ausstrahlung kommt, ist der Weg ganz einfach: Ich nutze eine kostenfreie Diktier-App und nehme (meistens montags) meine drei Meldungen auf. Dann maile ich die audio-Datei an den zuständigen Redakteur. Der wiederum erstellt eine An- und Abmoderation sowie Jingles zwischen den Aufnahmen. Am Mittwochmorgen heißt es dann so gegen 8 Uhr: „Heute ist Mittwoch und damit wieder Zeit für unsere 99 Sekunden Sportbusiness kompakt von und mit Professor Dr. Gerhard Nowak von der IST-Hochschule für Management …“ – Zur Nachahmung empfohlen!
Ab Mai auch als VLOG
Der nächste Schritt ist für uns, dass wir dieses audio-Angebot auch als Video zur Verfügung stellen. Dafür nutzen wir unser hochschuleigenes Filmstudio und werden ebenfalls in exakt 99 Sekunden über die drei Topmeldungen des Sportbusiness berichten. In diesem Sinne: Stay turned!