Eventtrends in der Freizeitbranche

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Kreative Events werden ein immer wichtigeres Marketing-Tool in der Freizeitbranche. Viele Freizeitanbieter wollen Ihren Gästen ein besonderes Erlebnis gestalten und sie somit zum Wiederbesuch animieren. Hierzu werden oft Sonderveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Die Vielfalt und der Eventinhalt haben sich in den letzten Jahren allerdings auch in den verschiedensten Freizeitstätten sehr verändert. Marketing-Verantwortliche sollten allerdings aktuelle Event-Trends kennen und für ihre Anlagen zielführend einsetzen.

Machen Sie ihr Event zu einem besonderen Erlebnis für Ihre Kunden!
Machen Sie ihr Event zu einem besonderen Erlebnis für Ihre Kunden!

Während das Event in der Vergangenheit noch die Sehnsucht nach einem Erlebnis widerspiegelte, wird für das Event der Zukunft die Sehnsucht nach Orientierung bei den Event-Besuchern immer mehr in den Mittelpunkt rücken. Es geht hierbei um das Zugehörigkeitsgefühl in eine bestimmte Gruppe und die damit verbundene Wirkung auf Andere. Der Event-Besucher möchte sich mit der Gruppe identifizieren können und somit seinen Platz in seiner gewünschten Gesellschaft fixieren. Dies hat zur Folge, dass bei der Planung von Events zuerst die angesprochene Gruppe definiert werden muss und daraus dann die Details bzw. Erlebnisse folgen. Eine klare Zielgruppe ist daher die Basis eines erfolgreichen Events.

1Werden Sie kreativ

Bisher waren private Feiern eher selten stattfindende Feste, welche im klassischen Rahmen und in einem überschaubaren Familien- und Freundeskreis zelebriert wurden. Persönlichen Feiern werden aber immer häufiger zu größere aufwändigen Events konstruiert. Hochzeiten, Geburtstage und viele weitere Lebensereignisse rücken in den Mittelpunkt und verlangen Coolness, Einzigartigkeit und vor allem eine perfekte Inszenierung. Diesen Trend können Anbieter von Freizeitangeboten für sich nutzen, indem Sie kreative und einzigartige Angebote machen.

Am Beispiel des Tomorrowland-Festivals lassen sich diese neuen Trends verdeutlichen. Das Open-Air-Musikfestival startete mit  einer Dauer von einem Tag und hat sich nach zwölf Jahren auf drei Tage ausgedehnt. Während das erste Festival noch mehrere tausend Besucher anlockte, waren sechs Jahre später bereits die Kapazitäten von 180.000 Besuchern erreicht. Dieses Wachstum und die rasche Entwicklung verdankt das Festival seinem einzigartigen Konzept. Es lässt seine Besucher in eine ganz besondere Märchenwelt eintauschen und fesselt sie mit der Magie dieser Traumwelt, die durch die aufwändige Bühnengestaltung mit Licht- und Pyroeffekten bestärkt wird.

Feuerwerk bei
Feuerwerk bei „Pool united“ im Aquapark Oberhausen.

2Variieren Sie ihre Angebote

Neben den routinierten Jahresevents bieten sogenannte Pop-Up-Events die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Hier wird ein kleiner Bereich der Anlage verfremdet und für eine exklusive Veranstaltung genutzt. Danebne können Sie aber auch große Festivals in ihren Anlagen veranstalten. Hier bietet sich z.B. eine Wiese an. Ein interessantes Beispiel hierfür ist das Holi-Festival im Freibad Revierpark Vonderort. Bei dem  Festivals hüllen Farb-Wolken das Freibad und seine Gäste ein. Das ursprünglich aus Indien stammende Frühlingsfest hat eine kulturelle aber auch ökonomische Relevanz und sorgt in jedem Fall für viel Aufmerksamkeit. Moderne Konsumgütermarken beteiligen sich immer häufiger an kreativen und angesagten Veranstaltungen. Hier lässt sich im Event-Marketing eine weitere Umsatzquelle generieren. So kommt es oft vor, dass unterschiedliche Themen und Produkte indirekt auf einer Veranstaltung gemeinsam beworben werden.

Die komplexen, durchdachten Events haben dafür gesorgt, dass die regional relevanten Pressemedien nicht mehr so häufig über Kleinevents wie zum Beispiel eine Kinderdisco berichten. In Zukunft steuert die Aufmerksamkeit der Medien sowie der Besucher eher in Richtung der spektakulären Events. Eine beispielhafte Weiterentwicklung der Disco ist die im AQUApark Oberhausen veranstaltete Poolparty „Pool United“. Diese wird so aufwendig gestaltet, dass sie nur einmal im Jahr als echtes Highlight aufgebaut wird. Bei der letzten Pool United wurde den Gästen ein musiksynchrones Feuerwerk am Außenbecken, eine mit Jetski angetriebene Flyboard-Show, drei Areas mit DJs und spektakuläre Showacts geboten.

Nutzen Sie ihre Freizeitstätte doch mal komplett anders. Freibäder können so beispielsweise für Zusatzeinnahmen und neue Zielgruppen sorgen. Um neue Zielgruppen zu erreichen, dürfen auch Events organisiert werden, welche keinen Branchen-Bezug vorweisen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Das Moskaubad in Osnabrück veranstaltete beispielsweise einen Frühjahrsflohmarkt im Freibad. Das Müngersdorfer Stadionbad in Köln organisierte das erste Kölner Hundeschwimmen. Eine äußerst pressewirksame Sondernutzung, welche Mund-zu-Mund-Marketing anregt.

3Nutzen Sie die Medien

Soziale Netzwerke und Online-Dienstleister bieten die Möglichkeit, schon in einfacher Weise ein Event live zu übertragen. Durch die Live-Übertragung beim Tomorrowland-Festival kann die Teilnehmerzahl weltweit unendlich gesteigert werden. Doch die virtuelle Teilnehmerzahl spielt auch schon vor Beginn der Events eine große Rolle. Denn je höher die Anzahl der Likes und Klicks z.B. bei facebook ist, desto erfolgreicher scheint die Veranstaltung zu werden. Die Mund-zu-Mund-Propaganda pusht das Event, wenn der Gast sieht, dass bereits einige Freunde ihr Interesse im Internet bekundet haben. Während Veranstaltungen bisher zeitlich begrenzt waren (z.B. von 15 bis 18 Uhr), spielt der Faktor Zeit dank Videoübertragungsmöglichkeiten zukünftig eine weniger wichtige Rolle. So können Großevents auch zeitversetzt konsumiert werden.

Die Möglichkeit der Live-Übertragung haben aber auch bereits einfache „normale“ Freizeitanbieter. Für Videodirektübertragungen in Echtzeit eignen sich Apps wie facebook mit seiner Live-Funktion. Durch die wachsende Affinität und Nutzung von Smartphones, die einfache Bedienbarkeit der Apps wird eine maximale Reichweite bei der Übertragung von Events sowohl durch Privatpersonen als auch durch Veranstalter ermöglicht. Zusätzlich lassen sich Zuschauerzahlen, der Zeitpunkt und die Dauer des Einschaltens exakt messen. Der Vorteil der Live-Übertragung liegt darin, dass sie auf allen mobilen Endgeräten und Computern zur Verfügung steht und dies die Reichweite der Verbreitung erhöht.

Fazit

Zukünftig brechen Events alte vorgegeben Strukturen, bei denen der Besucher nur konsumiert, auf und werden durch Interaktivität und Konnektivität geprägt sein, bei der die Teilnehmer partizipieren. Beispielhaft hierfür ist die Therme Maximare in Hamm mit seinem Event „Creativ-Camp“, zu dem es zweimal im Jahr Geschäftspartner aus der Region einlädt. Dabei ist eine Übernachtung im Schlafsack am Außenbecken möglich und eine entspannte Atmosphäre wird gefördert. Zwischen den Teilnehmern erfolgt ein kreativer Austausch ohne Programm.

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass Events der Zukunft kreativ und nah an der Zielgruppe konzipiert sein sollten. Der Einsatz von sozialen Netzwerken sollte für die Bewerbung, aber auch für die nachträgliche Verbreitung z.B. mit Live-Übertragungen oder After-Movies genutzt werden. Hier lässt sich die virtuelle Besucherzahl vergrößern. Freizeiteinrichtungen welche über den Tellerrand hinaus denken, werden mit ihren kreativen Ideen die Besucher von morgen begeistern und die Berichterstattung der Medien gewinnen.

Timo Schirmer ist Betriebswirt mit dem Schwerpunkt „Marketing & Betrieb“. Nach seinem BWL-Studium „Sport- und Eventmanagement“ an der renommierten Business School BITS Iserlohn, organisierte er den Großevent „NRW-Tag“ in Hamm mit und machte seine erste Berufserfahrung als Marketingmanager in der Maximare Erlebnistherme Bad Hamm. Nach wenigen Monaten wurde er Betrieb- und Personalleitung in der Therme AQUApark Oberhausen. Hier ist er für sämtliche Bereiche des Spaßbades und den Yachthafen Marina Oberhausen verantwortlich. Zudem ist er als Projektmanager für die PROVA Unternehmensberatung in verschiedenen Projekten deutschlandweit in Sauna- und Freizeitbetrieben tätig.

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