Fit im Alter? Durch ein gezieltes Fitnesstraining ist das durchaus möglich. Fakt ist: Die Lebenserwartung steigt aufgrund der besseren medizinischen Versorgung und der Lebensbedingungen an. Unsere Gesellschaft wird in Zukunft immer älter werden. Das körperliche Training ist dabei für die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und für die Vermeidung von Morbidität im Alter eine biologische Notwendigkeit.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen den positiven Einfluss der körperlichen Aktivität auf die zellulären Prozesse innerhalb der Muskulatur, des Herz-Kreislauf-Systems und Nervensystems sowie des Stoffwechsels in Bezug auf den Alterungsprozess. Die individuelle Leistungsfähigkeit lässt sich unabhängig vom Alter jederzeit durch eine individuelle Trainingsplanung verbessern.
Biologische Alterungsprozesse
Der Alterungsprozess beginnt bei der Geburt und ist ein individueller und degenerativer Prozess. Natürlich möchte jeder Mensch gesund und fit im Alter bleiben, um die individuelle Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität bis ins hohe Alter aufrecht zu erhalten. Jedoch unterliegt jeder Mensch biologischen Alterungsprozessen, wofür unterschiedliche Theorien verantwortlich gemacht werden. Dazu zählen zum Beispiel Veränderungen des Erbguts, oxidativer Stress, programmierter Zelltod, Verschleiß und Autoimmunreaktionen. Aus zellulärer und molekularer Sicht lassen sich die biologischen Alterungsprozesse unter anderem im Herz-Kreislauf-System, in der Muskulatur, den Knochen, Sehnen und Bändern, dem Atmungs- und Nervensystem sowie dem Hormon- und Immunsystem beobachten. Diese strukturellen und funktionellen Rückbildungsvorgänge in allen Geweben und Organen führen zu einer Abnahme sowohl der körperlichen als auch der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter, die aber entscheidend von einem guten Trainingszustand beeinflusst werden können.
Die Bedeutung des Fitnesstrainings im Alter
Die Art und Weise wie wir altern wird überwiegend durch die Hauptrisikofaktoren Inaktivität, Fehlernährung und von unseren Genen mitbestimmt. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien ist der positive Einfluss des körperlichen Trainings in der Prävention und auch in der Rehabilitation bei diversen Alterserkrankungen belegt worden. Hierzu zählen zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Arthrose, Osteoporose, Muskelschwund, Krebs und neurologische Erkrankungen.
Trainingsplanung für ältere Fitnesssportler
Bei der Trainingsplanung müssen neben Alter und Trainingszustand insbesondere die möglichen Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. Vor Trainingsbeginn ist ein ärztlicher Sporttauglichkeitscheck verpflichtend, um gesundheitliche und trainingsbedingte Risiken auszuschließen. Der Trainingsplan sollte langfristig und progressiv aufgebaut sein, damit sich der Organismus allmählich an die neuen Trainingsbelastungen gewöhnt, um so das Risiko von Überlastungen zu reduzieren. Bei der Trainingsplanerstellung ist die individuelle Auswahl der Trainingsinhalte- und methoden mit entsprechender Belastungsdosierung der Schlüssel zum Erfolg.
Fit im Alter: „Use it or loose it“
- Der Mensch bleibt bis ins hohe Alter trainierbar. Fitnesstraining hat einen größeren Einfluss auf die psychophysische Leistungsfähigkeit als die biologische Alterung per se.
- Das zunehmende Alter führt zu einem Rückgang der psychophysischen Leistungsfähigkeit.
- Körperliches Training bewirkt die Funktionserhaltung beziehungsweise eine Verzögerung der biologischen Alterungsprozesse.
- Der Trainingserfolg ist abhängig von einer individuellen und progressiven Trainingsplanung.
- Die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining ist für ein „gesundes“ Altern eine biologische Notwendigkeit.
Im Master-Studiengang „Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ der IST-Hochschule für Management lernen die Studierenden auch, wie individualisiertes, gesundheitsorientiertes Fitnesstraining für ältere Menschen funktioniert.