67% der deutschen Männer und 53% der Frauen wurden 2012 in der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) als übergewichtig eingestuft, knapp ein Viertel sogar als fettleibig. Ein zu hohes Körpergewicht gilt als Risikofaktor für die Entstehung verschiedener internistischer und auch orthopädischer Krankheitsbilder. Doch wie soll man wieder herausfinden, wenn man einmal in die Negativspirale geraten ist?
Der erste Schritt ist, das Thema aktiv anzugehen. In manchen Lebenssituationen ist es aber sehr schwierig, das Problem alleine durch eigene Motivation und ohne Fachwissen zu lösen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich Expertenhilfe zu holen. Doch bei wem? Für optimale Trainingserfolge kann man einen Personal Trainer buchen, für eine gesunde Ernährung einen Ernährungsberater … und für eine gute Gesundheit im Allgemeinen? Hier ist der Gesundheitscoach die beste Wahl!
Die Aufgaben eines Gesundheitscoaches
Nach dem Salutogenese-Modell (nach Antonovski) ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Neben den nicht beeinflussbaren Faktoren Genetik/ Konstitution, Umwelt oder Mentalität gibt es fünf große Themenkomplexe auf die der Mensch Einfluss nehmen kann.
1Bewegung
Nur etwa ein Drittel der Erwachsenen achtet auf ausreichende körperliche Aktivität und gerade einmal etwa ein Viertel treibt regelmäßig mindestens 2 Std. pro Woche Sport. Die WHO empfiehlt eine Aktivität von mindestens 2,5 Std. pro Woche, andere Initiativen propagieren 10.000 Schritte am Tag (ca. 6-7 km). Der Gesundheitscoach muss seinen Klienten in die Lage versetzen, diesen Empfehlungen zu folgen – sei es durch eine Begleitung als Personal Trainer im Fitnesstraining, Rückenschule oder das Absolvieren des täglichen Weges zur Arbeit mit dem Fahrrad.
2Ernährung
Hierbei geht es nicht ausschließlich darum, im Sinne eines Gewichtscoachings aufgrund einer kalorienangepassten Ernährungsweise sein Normalgewicht zu erreichen. Eine vom Gesundheitscoach begleitete Ernährungsumstellung muss auch qualitative Aspekte in die Auswahl der Nahrungsmittel einfließen lassen und zum Klienten passen. Denn für den Erfolg einer Ernährungsumstellung ist vor allem eine Akzeptanz und darauf folgende Kontinuität wichtig. Das „richtige Trinken“ hat im Ernährungscoaching ebenfalls einen hohen Stellenwert.
3Regeneration/ Entspannung
Neben der Bewegung blickt das Gesundheitscoaching auch auf den wichtigen Bereich der Erholung und Entspannung. Ein geregelter Schlaf von mindestens sechs Stunden pro Nacht soll dabei ebenso Beachtung finden, wie moderne und traditionelle fernöstliche Entspannungsmethoden aus den Bereichen des autogenen Trainings, PMR, richtiges Atmen, Meditation oder Yoga. Auch das 20-30-minütige Nickerchen am Mittag hat in diesem Zusammenhang vor einigen Jahren als „Powernapping“ eine Renaissance erlebt.
4Beeinflussbare Umweltfaktoren
In einer umfassenden Anamnese und Eingangsbefragung sammelt der Gesundheitscoach eine Vielzahl an Daten über seinen Klienten und erhält z.B. über das Abfragen der Lebensgewohnheiten auch Erkenntnisse über konsumierte (Umwelt-)Gifte wie Tabak oder Alkohol. Darüber hinaus sollte er aber auch aktuelle Diskussionen über Stoffe und Substanzen in Lebensmitteln und der Umwelt verfolgen, über deren Gefährlichkeit derzeit ggf. nur spekuliert wird.
5Bewusste Lebenseinstellung/ psychische Faktoren
Der Gesundheitscoach holt den Klienten dort ab, wo er steht. In diesen Bereich fallen Faktoren wie Lebenssinn, Gedanken/Gefühle, Lebensziele, das familiäre Umfeld, Beruf/Leistung (Work-Life-Balance) oder Freunde. Die DEGS1 hat zum Beispiel ergeben, dass eine starke Belastung mit chronischem Stress besonders dann vorliegt, wenn eine geringe soziale Unterstützung vorliegt. Auch Ergebnisse aus der Glücksforschung, und Methoden des Selbst- und Zeitmanagements sollen dem Klienten unter diesem Aspekt vermittelt werden.
Der Gesundheitscoach ist ein Allrounder
Der Gesundheitscoach bewegt sich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen, wie z.B. denen eines Personal Trainers, Ernährungsberaters, Stress- und Mentaltrainers bis hin zum Mind-Body-Mediziner und verknüpft das Wissen dieser Berufsfelder, um den Menschen als Körper-Geist-Seele-Einheit ganzheitlich zu begreifen, beraten und zu betreuen.
In der Ausbildung zur A-Lizenz GesundheitsCoaching wird Ihnen vom Motivations- und Zielsetzungsprozess bis hin zur praktischen Umsetzung der im Blogbeitrag genannten Einflussfaktoren umfangreiches Fachwissen vermittelt.