Mein Praktikum beim Vainstream Rockfest

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Kurz vor Einsendeschluss entschloss ich mich dafür, meine Bewerbung für das Vainstream Rockfest-Praktikum und dem damit verknüpften Stipendium für die Weiterbildung „Eventmanagement“ am IST-Studieninstitut auf digitalem Weg abzuschicken. Prompt kam die Zusage. Wow! Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Als langjährige Vainstream-Besucherin hatte ich natürlich schon ein Early Bird Ticket, was ich zum Glück an eine Freundin abdrücken konnte, und die Uni würde wohl auch eine Woche auf mich verzichten können… Dem Praktikum stand somit nichts mehr im Weg.

Praktikantin Lilian beim Aufbau des Vainstream Festivals
Praktikantin Lilian beim Aufbau des Vainstream Festivals

Nach einigen netten Telefonaten mit meinem Ansprechpartner Tom und der süßen Zeit der Vorfreude, ging es montags, sechs Tage vor dem Festival los. 10 Uhr da sein, an den Bürocontainern auf dem großen Parkplatz am Hawerkamp. Als Münsteranerin reiste ich stilecht mit meiner Gazelle an. Obwohl ich schon etliche Male am Hawerkamp war, fuhr ich erst mal am Parkplatz vorbei. Ok, umdrehen. Dann ist es wohl doch dieser Parkplatz, der normalerweise nicht zugänglich ist und über das Jahr brach vor sich hin existiert. In der letzten Ecke sah ich drei Container. Das müssen die Büros sein. Verschiedene Sattelzüge und eine Handvoll Männer gingen über den Platz. Einer winkte. Das muss wohl Tom sein. Dank Google wusste ich, wie er ungefähr aussehen müsste. Nach einer freundlichen Begrüßung kam direkt Timo, der Veranstalter vom Vainstream, auf mich zu und gratulierte noch einmal zum Gewinn.

Aufbau der Bühnen
Aufbau der Bühnen

Direkt herrschte eine gute Atmosphäre, und ich fühlte mich trotz Aufregung sehr wohl. Zusammen gingen wir zu unserem Bürocontainer, der über die Woche zu einem effizienten Arbeits-, Pausen-, Quatsch- und Eincremebereich (es hatte jeden Tag über 30 Grad Celsius und Veranstaltungsmanager sind blass)  sowie Treffpunkt wurde. Das Gelände lernte ich schnell wie meine Westentasche kennen, ich war ja schließlich schon mehrmals als Besucherin dort gewesen. Wenn man jedoch als Praktikantin für den Veranstalter arbeitet, sieht man plötzlich alles mit einem neuen Blick: Ob hier noch ein Pommes-Stand hinkommen kann, oder ob dann der Notausgang nicht mehr nach Versammlungsstätten-Verordnung breit genug ist; wo sich die Wasseranschlüsse für die Standrohre befinden, um eine optimale Trinkwasserzufuhr gewährleisten zu können; dass der Burger-Stand mit seinem BBQ-Smoke-Grill nicht direkt neben dem Veganer-Stand stehen sollte usw.

Erfahrungen, die man nicht studieren kann

Das Verlegen der Kabel überlasse ich den Profis
Das Verlegen der Kabel überlasse ich den Profis

An einem Morgen wurden spezielle Container für den Biermarkenverkauf angeliefert. Es hieß immer unter den Verantwortlichen „Hier kommt der Hektor hin, hier der Toilettenwagen, hier der EC-Automat…“. Ich wollte mich nützlich machen und die Anlieferung sowie den Aufbau mit betreuen. Dazu benötigte ich mehr Informationen. „Wer also genau ist dieser Hektor?“ „Hektor? Welcher Hektor?“ Ok, ich war zwar kein Neuling in der Veranstaltungsbranche, aber den Fachjargon im Bereich der Festivalplanung hatte ich noch nicht drauf. „Hektoren nennt man die speziellen Container, in denen später die Biermarken verkauft werden.“ Wieder etwas gelernt! Neben der Betreuung des Ständeaufbaus fielen viele kleinere Aufgaben an, die erledigt werden mussten. Vom Einkaufen der Sonnencreme für den Merchandise-Stand, Aufkleben und Aufhängen von Plakaten, Bestellen von aufblasbaren Krokodilen für den Mainact, Erstellen und Laminieren von Schildern bis hin zur Betreuung von Pressevertretern, war alles dabei.

Tolle Atmosphäre am Morgen: Früh aufstehen hat auch was Gutes!
Tolle Atmosphäre am Morgen: Früh aufstehen hat auch was Gutes!

Die Tage verstrichen und die Arbeit sowie die Wärme nahmen kontinuierlich zu. Es gab noch reichlich zu tun, und noch nicht alle Stände waren bis Freitagabend gestellt. Ich wurde nervös. Ob das alles noch bis morgen früh klappt? Wenn ich in die Augen der Verantwortlichen sah, sah ich jedoch Gelassenheit. Schließlich war es schon das 10. Jahr, in dem das Vainstream Festival stattfand. Man muss sehr flexibel und spontan sein, damit am Ende alles klappt. Manchmal dachte ich an eine große Ameisenkolonie oder an eine riesige Uhr mit hunderten von Zahnrädern. Alle flitzen den ganzen Tag mit wichtigen Aufgaben durch die Gegend und rotierten. Jeder gab sein Bestes. Durch die tolle Zusammenarbeit und die familiäre Atmosphäre zwischen allen Beteiligten lief immer alles perfekt – und wenn nicht, wurde schnell eine Lösung gefunden.

Kurz vor der Eröffnung: Haben wir an alles gedacht?
Kurz vor der Eröffnung: Haben wir an alles gedacht?

Der große Tag stand bevor. Nach einer kurzen und zu warmen Nacht begann der heißeste Tag des Jahres mit dem größten Ein-Tages-Festival NRWs, und ich war mittendrin. Vor dem Einlass um 09:00 Uhr musste noch einiges erledigt werden. Die letzten Stände rollten an, die fleißigen Mitarbeiter für den Markenverkauf, die Getränkestände, die Sicherheit und die Verpflegung nahmen ihre Stellungen ein. Bevor sich die Tore öffneten gab es einen Check über Funk. Alle waren bereit. Die ersten Gäste sangen zum 10. jährigen Jubiläum ein Ständchen und strömten auf das Gelände.

Fast wäre doch was „in die Hose“ gegangen

Die Crew war aufgeregt, doch zuversichtlich. Ich erkannte die Routine und Professionalität der Verantwortlichen. Alles lief wie geplant. Doch halt, wo war das Toilettenpapier? „Mhh, hier im Lager ist noch etwas. Ok. Schnell alle Toilettenwagen mit Papier bestücken. Ah, da kommen ja auch schon die Damen vom Fach.“ Nach einem netten Gespräch fragte ich vorsichtig nach, ob das Toilettenpapier reichen würde. Das Hygienepersonal schmunzelte. „Ob? Du meinst wohl bis wann?“ „Ja, ok, bis wann ca.? Sie haben ja bestimmt Erfahrungswissen.“ „Bis maximal 14:00 Uhr.“ Puh, alles klar. Ich wusste schon, für wen das eine geeignete Aufgabe war. Mit dem Auto bis oben hin beladen mit Toilettenpapier ging es dann zurück zum Festival.

Das Ergebnis: Tausende von Menschen feiern ihre Lieblingsbands
Das Ergebnis: Tausende von Menschen feiern ihre Lieblingsbands

Nach weiteren Aufgaben, wie mit den Pressevertretern hinter die Bühne gehen um Fotos zu machen, konnte ich auch ein wenig das Festival genießen. Zwischen der tollen Verpflegung im Backstage-Bereich und einigen spontanen Einsätzen ging mein Praktikum langsam aber sicher zu Ende. Nach unendlich vielen neuen Eindrücken, tollen Kontakten, schweißtreibenden Aufgaben bei der immerzu strahlenden Sonne, wurde das Praktikum zu einer unvergesslichen Erfahrung für mich. Es war die beste Entscheidung, die Bewerbung noch loszuschicken! Ich bin gespannt auf die Weiterbildung und freue mich, als “Mädchen-Für-Alles“ nächstes Jahr wieder dabei sein zu dürfen. Bis dahin: Rock on!


In der Weiterbildung Eventmanagement wird in 10 Monaten umfangreiches Fachwissen für eine erfolgreiche Tätigkeit in Eventabteilungen- und agenturen vermittelt. Neben dem anerkannten IST-Diplom kann auch ein IHK-Zertifikat erworben werden.

Im Rahmen einer Ausschreibung zum "Vainstream Rockfest" gewann Lilian ein einwöchiges Praktikum beim Festival sowie ein Stipendium beim IST-Studieninstitut. Mit der Weiterbildung kann sie nun ihre bestehenden Kenntnisse als Veranstaltungskauffrau weiter vertiefen. Zum Zeitpunkt des Praktikums studiert Lilian "Kommunikationswissenschaft" in Münster .

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