Die Sicherheit auf Großveranstaltungen ist zehn Jahre nach den schrecklichen Ereignissen auf der Loveparade in Duisburg wieder überall Thema. In Talkshows, den sozialen Netzwerken, in Zeitungen – das Unglück ist momentan wieder in allem Munde.
Ein wichtiges Thema, das für verantwortungsbewusste Veranstalter aber auch schon immer einer der zentralen Punkte im Veranstaltungskonzept war, und das natürlich auch schon vor der Loveparade in Duisburg.
Seit diesem großen Unglück hat sich aber viel verändert. Die Auflagen der Behörden haben sich entsprechend verschärft. Was früher vielleicht einfacher über den „Tisch“ ging, wird heutzutage genau geprüft. Nicht, dass früher fahrlässig gehandelt worden wäre, aber die Notwendigkeit einer Absicherung auf der Seite von Veranstaltern und Behörden ist gestiegen.
„Sicherheitskonzept“ ist hier das Stichwort. Sicherheitsmaßnahmen, die man früher vor Veranstaltungsbeginn bei einer Platzbegehung Polizei und Feuerwehr erklärt und gezeigt wurden, müssen mittlerweile im Vorfeld genau in einem Sicherheitskonzept niedergeschrieben werden. Dieses beinhaltet die Brandschutz-, rettungs- und sicherheitstechnischen Belange. Wichtige Punkte sind die erwartete Besucherzahl, die Verantwortlichkeiten, Funktionen und Aufgabengebiete der Veranstalter, Quadratmeter-Zahl an Stehplatzflächen, Bühnenflächen, Besucherverhalten, Gefährdungsanalyse, Entlastungsflächen und Kontrollzonen.
Ausführliche Prüfung
Nach ausführlicher Prüfung des Dokuments durch Bauamt, Stadtverwaltung, Polizei und Feuerwehr wird dann erst nach der Platzbegehung, meistens ein Tag vor Veranstaltungsbeginn, entschieden ob das Event stattfinden kann oder nicht.
Relativ neu im Kontext von Sicherheit auf Großveranstaltungen ist das Thema „Terror“. Ein Thema, das nach den Anschlägen beispielsweise in Nizza, Paris und Berlin Veranstalter in ganz Europa betrifft und betroffen macht. Die Auflagen für die Veranstaltungen sind durch mögliche Attentäter nochmal strenger geworden. Personenkontrollen aller Mitarbeiter und Künstler müssen im Vorfeld geleistet werden. Falls etwas passieren sollte, gibt es auch für diesen Fall eine Maßnahmenbeschreibung im Sicherheitskonzept. In dieser Situation würde ein Krisenstab zusammenkommen, die Gefährdungslage erörtern, die Polizei informieren, Rettungswege öffnen und das Programm würde abgebrochen. Die Polizei übernimmt in diesem speziellen Fall direkt die Leitung des Stabes.
Extremes Wetter
Dieses Szenario ist aber immer noch höchst unwahrscheinlich. Mehr als alle anderen kritischen Situationen macht den Veranstaltern in den letzten Jahren das extreme Wetter zu schaffen. Auch in Fall eines extremen Wetters würde oben beschriebenes Szenario durchgeführt werden – nur würde die Polizei hierbei keine Rolle spielen.
Sicherheitsbedürfnisse und Sicherheitsmaßnahmen haben sich in den letzten Jahren definitiv sehr erhöht. Sie bieten aber auch einen immer besseren Schutz der Besucher. Angst zu haben, auf ein größeres Event zu gehen, braucht man deshalb nicht. Ausgefeilte Sicherheitskonzepte und die enge Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern und Behörden bieten größtmöglichen Schutz. Die größte Gefahr ist wohl immer noch der „Festivalkater“