Stullen-Speiser oder Kaffee-Kipper?

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Reichlich, spärlich oder gar nicht – beim täglichen Frühstück haben die meisten Menschen ihre eigenen Rituale. Was für unterschiedliche „Frühstücker“ gibt es? Wir haben fünf zusammengestellt. Und die Meinung einer Expertin eingeholt.

Der eine nimmt sich ausreichend Zeit, liest die Zeitung und hört dabei Radio. Der andere stopft sich unter Zeitdruck einen Müsliriegel in den Mund, während er morgens auf dem Weg zur Arbeit nach dem Bus hechtet. Der nächste schwört auf sein belegtes Brötchen, während der übernächste mit einer Tasse Kaffee glücklich ist.

Welcher Frühstücker bist du? Kaffee oder Obst oder beides?
Welcher Frühstücker bist du? Kaffee oder Obst oder beides?

So verschieden die Gewohnheiten der morgendlichen Nahrungsaufnahme sind, so unterschiedlich ist auch die Nahrung selbst, die eingenommen wird – oder eben auch keine. Die meisten Experten vertreten die Ansicht, dass es nicht nur auf die Menge der aufgenommenen Nahrung ankommt, sondern vor allem darauf, was wie und wann gegessen wird.

Welcher Frühstücker macht’s richtig?

Weit verbreitet ist weiterhin die Faustregel: Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler. Getreu diesem Motto ist für viele das Frühstück die wichtigste Mahlzeit und die unerlässliche Grundlage für das Überdauern des Alltags. Doch es gibt auch die Hardliner, die Frühstücks-Verweigerer. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es noch eine Bandbreite an verschiedenen Frühstückstypen.

Unsere IST-Dozentin und Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Dr. Brigitte Bäuerlein hat sich fünf von uns definierte, unterschiedliche „Frühstücker“ und deren Essengewohnheiten mal genauer angeschaut.

Kaffee-Kipper

Startet lässig in den Tag. Trinkt morgens nur Kaffee. Essen steht erst ab mittags auf dem Speiseplan. Unter Frühstück versteht er lediglich die überflüssige Aufnahme von Nahrung, die Platz für eine weitere Tasse Kaffee nimmt. Das Pendant dazu: der Tee-Trinker.

Die „Nicht-Frühstücker“ kommen schlechter durch den Tag. Da entstehen Notsituationen, die der Körper sich merkt und am Abend wird dann richtig reingehauen. Das Problem: Je später das Essen desto mehr setzt es an im Körper.

Büdchen-Besucher

Auch er hat keine Zeit morgens für ein Frühstück. Auf dem Weg zur Arbeit holt er sich daher gern was beim Büdchen und isst „to go“. Da ist es ihm nicht wichtig, wie das Frühstück zubereitet worden ist und wo die Zutaten her kommen.

Beim Thema „to go“ ist nicht viel Gesundes zu erwarten. Meist nur fettig und süß und das hält nicht lange vor. Kann Heißhungerattacken auslösen.

Frühstücks-Fanatiker

Der „Kaiser“ zelebriert das erste Mahl des Tages. Jeden Morgen. Er schafft sich Freiraum und nimmt mit Freude und knurrendem Magen Platz am reichlich gedeckten Tisch. Für ihn ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages.

Sich Zeit zu nehmen ist richtig toll, dann kommen die Nährstoffe auch gut im Körper an. Super, wenn dann noch frische vollwertige Sachen auf den Tisch kommen.

Müsli-Maker

Der Gesunde. Schnibbelt morgens eifrig seinen Obstkorb leer, um anschließend Banane, Kiwi & Co. im ballaststoffreichen Riesen-Pott Müsli zu versenken.

Buntes, frisches Obst macht gute Laune und hat die besten Nährstoffe für uns parat. Flocken machen satt und schonen den Magen und den Darm mit löslichen Ballaststoffen. Besser geht’s nicht. Achtung: Aufpassen bei stark zuckerhaltigen Fertig-Müslis.

Stullen-Speiser

Ihm ist seine Scheibe Brot oder sein belegtes Brötchen heilig. Gerne mit Butter oder Margarine, garniert mit einer Scheibe Jagdwurst oder süßer Nuss-Nougat-Creme.

Nach diesem Frühstück stellt sich nach etwa einer Stunde ein Leistungstief ein. Zuviel Verdauungsarbeit macht müde und schlapp. Nix, wenn im Job schwierige Aufgaben oder eine Prüfung anstehen. Gerne am Wochenende und danach gleich wieder ab ins Bett.

Das „Frühstücker“-Fazit:

Mit Müsli und Obst in den Tag zu starten ist eine gute Sache.
Mit Müsli und Obst in den Tag zu starten ist eine gute Sache.

Ein ballaststoffreiches Frühstück – Müsli oder Haferflocken kombiniert mit frischem Obst – ist die ideale Grundlage, um in den Tag zu starten. Sie rät jedoch, auf die Inhaltsstoffe von Fertigprodukten zu achten, da diese oft einen hohen Zuckeranteil aufweisen und damit alles andere als gesund sind. Wer sich darüber hinaus ausreichend Zeit für die Nahrungsaufnahme nimmt, macht alles richtig. Der optimale Frühstücker ist daher eine Kombination aus Frühstücks-Fanatiker und Müsli-Maker.


Wer sich umfassend mit dem Thema Ernährung auseinander setzen möchte, der ist bei den berufsbegleitenden Weiterbildungen S-Lizenz Ernährungsberatung und IST-Diplom Ernährungscoach richtig.

Nicolas Berthold hat Politikwissenschaft studiert und dann eine PR-Ausbildung sowie ein Volontariat zum Online-Journalisten absolviert. Er war über fünf Jahre als Onlineredakteur für eine der auflagenstärksten deutschen Tageszeitungen tätig.

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