Viele Millionen Menschen im Jahr sind begeistert von 20 Wagen, die auf vielen Rennstrecken der Welt gegeneinander fahren. Die Formula 1 hat bereits Ikonen wie Michael Schuhmacher, Ayrton Senna, Lewis Hamilton und Max Verstappen hervorgebracht. Die Leistungen der Teams sind vielleicht noch viel größer als die Leistungen, die die Fahrer selbst erbringen. Den Traum, in einem der Teams zu arbeiten, haben viele – nur wenige schaffen es. Die Formula 1 leidet genauso unter dem Fachkräftemangel wie andere Branchen, allerdings haben die Verantwortlichen schon vor knapp 20 Jahren begonnen, sich des Problems anzunehmen.
Das Team Excelleration beim Rennstart ihres Wagens bei den World Finals in Singapur 2023. Quelle: F1 in Schools/ Edwin Koo
Formula 1 und Fachkräftemangel: Passt das zusammen?
Die Formel 1 erfreut sich großer Begeisterung. Und diese wird nur noch stärker dadurch, dass mittlerweile auch Netflix eine eigene Serie über die F1 hat. Allerdings gilt auch hier: Wie finde ich die besten Talente, die zu meinem Team passen? Der Andrang ist immens, aber nur wenige schaffen es wirklich. Aus der Vielzahl der Bewerbungen muss genau gefiltert werden, wer für die jeweilige Positionen in Frage kommt.
Der Druck in der Formel 1 selbst ist bereits immens. Immer wieder werden Menschen auf guten Positionen von anderen Teams abgeworben. Trotzdem braucht auch die Formel 1 neue Talente. Vor knapp 20 Jahren wurde deswegen der multidisziplinäre Technik-Wettbewerb „F1 in Schools“ ins Leben gerufen.
F1 in Schools: Was bringt dieser Wettbewerb?
Bei F1 in Schools müssen die Schüler:innen keine echten Rennwagen bauen: Die Wagen, die konstruiert und produziert werden, sind deutlich kleiner als die echten Rennwagen. Die Fahrzeuge bei F1 in Schools sind circa 25 cm lang und 10 cm hoch. Ein 25-seitiges technisches Regelwerk gibt vieles vor, lässt aber auch Platz für neue und innovative Ideen. Allerdings ist das nicht alles. Die Teams, welche aus drei bis sechs Schüler:innen bestehen, müssen sich von der eigenen Team-CI über die Gestaltung der Wettbewerbselemente bis hin zu ihrer Strategie, wie Sponsoren gewonnen werden, alles selbst überlegen. Die Möglichkeiten sind enorm. Wer bei den Regionalmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften gut genug ist, qualifiziert sich für die World Finals, welche immer im Rahmen eines echten F1-Grand-Prix stattfinden. Weniger als 1 Prozent der Teilnehmer:innen weltweit schafft es überhaupt zu den World Finals. Noch weniger schaffen das, was im Jahr 2023 ein Team aus Deutschland geschafft hat: Weltmeister zu werden. In diesem Wettbewerb lernen die Schüler:innen vieles, was es im Berufsalltag braucht, egal ob man in der Formel 1 landet oder nicht. Teamwork, Zeitmanagement und Argumentationsfähigkeiten sind nur einige der Skills, die dieser Wettbewerb fordert und fördert.
Alle Teilnehmer der aramco F1 in Schools World Finals 2023 in Singapur auf der Startgerade der Rennstrecke. Quelle:F1 in Schools/ xpbimages
Was hat die Formel 1 von diesem Wettbewerb?
Wie Eingangs erläutert, wurde der Wettbewerb von der F1 ins Leben gerufen. Bei den World Finals kommen die F1-Teams vorbei und bieten direkt Teams oder einzelnen Schüler:innen Praktika oder Studienplätze an. Sie picken sich die Talente raus, die Sie benötigen und bei sich in den Teams haben wollen. Durch diese Verbindungen sind schon ehemaligen Teilnehmer:innen bei Mercedes, Red Bull, Ferrari, Alfa Romeo und Williams gelandet. Wenn es nicht klappen sollte, dass man zu den World Finals fliegt oder einen Platz angeboten bekommt, bereitet einen der Wettbewerb bestmöglich auf mögliche Führungsrollen und Managementpositionen vor, die einen im Leben erwarten können. Einige Unternehmen in Deutschland sind bereits darauf aufmerksam geworden, dass ehemalige Teilnehmer:innen von F1 in Schools eine gute Wahl sind, egal wie weit sie gekommen sind. Die außerschulischen Leistungen die in diesem Wettbewerb erbracht werden, sind enorm. Daher ist ein Aufruf von F1 in Schools Germany auch immer: Hört Euch die Geschichten der Teilnehmer:innen an und lasst sie erzählen. Die Begeisterung, die dabei hervorkommt, wird bestätigen, dass dieser Wettbewerb eine „Once-in-a-lifetime“-Erfahrung ist.