Das Pferd, der gesellige Pflanzenfresser aus der freien Steppe, hat dem Menschen seit Tausenden von Jahren nicht nur als Transportmittel für Mensch und Ware, als Kampfgefährte und als Arbeitskraft gedient. Sondern auch als Quell der Freude, als sensibler und treuer Partner. Als Fokus der Bewunderung und mit einer fürsorglichen Liebe, wie sie außer dem Hund keiner anderen Spezies durch den Menschen zuteilwird. Dem modernen Menschen in unserer globalisierten, urbanisierten und überreizten Welt dient gerade das Pferd als Erdung. Es ist die Verbindung mit der Ursprünglichkeit und Unmittelbarkeit, die er im Leben oft unbewusst, aber bitter vermisst.
Pferde sind wundervolle Wesen und verkörpern pure Emotion. Fast jeder stolze Pferdebesitzer ist felsenfest davon überzeugt, dass er das beste und wertvollste Pferd der Welt besitzt. Diese Einstellung ist im Grunde genau richtig und die Basis für eine glückliche und erfüllte Partnerschaft von Mensch und Pferd.
Den Verkehrswert ermitteln
Aber leider kommt es immer wieder zu Situationen in denen der reelle Verkehrswert eines Pferdes ermittelt werden muss.
An vorderster Stelle steht dabei natürlich die Wertermittlung im Zusammenhang mit dem Kauf oder Verkauf eines Pferdes. Weitere Anlässe für die Bewertung von Pferden sind zum Beispiel Erb- oder Eheauseinandersetzungen, Wertgutachten zur Vorlage für Steuerangelegenheiten oder Abwicklungen von Insolvenzen.
Wenn man aber den materiellen Verkehrswert (Marktwert) eines Pferdes ermitteln möchte, darf man sich nur an die Fakten halten. Diese Verfahren zur Wertermittlung stehen zur Verfügung:
- Kostenwert:
Zeitpunktbezogene Zucht, Aufzucht-, Haltungs- und Ausbildungskosten
- Ertragswert:
Kalkulation der wahrscheinlichen künftigen Erträge bei teuren Zuchthengsten oder Sportpferden
- Vergleichswert:
Vergleich der wertbestimmenden Eigenschaften und Leistungsmerkmale des zu taxierenden Pferdes und Einordnung in einen Teilmarkt, auf dem in der näher zurückliegenden Vergangenheit eine Mehrzahl ähnlicher Pferde gehandelt wurden unter Berücksichtigung von Zu- und Abschlägen, die in der Natur des Taxationsobjektes begründet sind.
Eines dieser Verfahren kommt zum Einsatz, um einen Verkehrs- oder Marktwert des Pferdes zu ermitteln, der aus verschiedenen Gründen zum Bewertungsstichtag nicht bekannt ist.
Mehr Informationen zu diesem wichtigen Thema gebe ich im IST-Webinar am 20. April um 20 Uhr.
Ulrich Schmelzer hat als Autor dank seiner Erfahrung und Expertise am Studienmaterial unserer Weiterbildung „Manager im Pferdesport“ mitgewirkt.